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Gemeinde Langerwehe

Stellungnahme zum Treibhausgasminderungsziel

THG - Minderungsziel für das integrierte Klimaschutzkonzept der Gemeinde Langerwehe

Am 9.2.2023 hat der Rat eine richtungsweisende Entscheidung zum THG - Minderungsziel für das integrierte Klimaschutzkonzept der Gemeinde Langerwehe getroffen.

Dies vorweg, in der Sitzung ist sehr kontrovers über die Höhe der Einsparziele, die sich die Gemeinde Langerwehe bis 2035 setzen solle, diskutiert worden. 

Sehr positiv anzumerken ist, dass sich keine der Parteien in irgendeiner Weise gegen eine Einsparung ausgesprochen hat, sondern alle der Meinung waren, dass schnellstens Treibhausgase gesenkt werden müssen!

Als Ergebnis bleibt festzuhalten, dass die Parteien CDU, Bfl, Grüne und GaL bis 2035 ein Minderungsziel von -55% beschlossen haben.

Die SPD, sowie auch ich, hätten gerne ein Ziel von 38,7% angestrebt (so wie im Umweltschuss mehrheitlich beschlossen).

Was hat mich dazu bewogen? 

Ich verstehe die Umweltverbände, die Klimaaktivisten, die Parteien, aber auch jeden Einzelnen sehr gut.  Ich verstehe all die, die schnellstmöglich Klimaneutralität erreichen wollen. Hier kann ich mich persönlich gut einordnen. Ich betone erreichen wollen!

Das eine sind der Wunsch und der Wille, aber das andere sind die Realität und die Machbarkeit!

Wir können den Menschen keinen Sand in die Augen streuen, ihnen realitätsfremde Szenarien vorlegen und so tun, als bekommen wir das hin. 

So, wie die Rahmenbedingungen zurzeit sind, werden wir es nicht schaffen und um das zu sagen, braucht man kein Prophet sein. Machen wir doch bitte mal die Augen auf und lassen die Realität an uns heran. 

Die Gemeinde Langerwehe selbst kann mit ihren ständigen negativen Haushaltsvolumina den Menschen in Langerwehe keinesfalls finanziell unterstützend entgegenkommen.

Da werden von Land und Bund „Förderprogrämmchen“ ausgerufen, aber keine wirklichen umfangreichen Maßnahmenpakete geschnürt, die tatsächlich annähernd dazu beitragen würden, die gesetzten Ziele zu erreichen. Wer kann sich denn, schauen wir bitte in die eigenen Reihen, bei Freunden, Nachbarn oder bei uns selbst, eine energetische Grundsanierung überhaupt leisten.

Dies wäre aber ein unabdingbarer Punkt!

Selbst bei Förderquoten von 40 % sind z.B. bei einem Umbau/Sanierungen mit Kosten in Höhe von 100.000€ (keine Seltenheit). Doch 60.000€ davon sind immerhin noch selber zu leisten.

Ich sage dies, mit vollem Bewusstsein, ambitionierter Klimaschutz ist in Deutschland nur etwas für den gehobenen Mittelstand. Hier sind die Landesregierungen und die Bundesregierung gefordert, nicht wir, die Kommunen. 

Hier muss sich etwas ändern, da müssen wir ran!

Ich sehe aufgrund der jetzigen Gegebenheiten, selbst das Szenario, eine CO² Einsparung in Höhe von 38,7% bis 2035 zu erreichen, schon mehr als ambitioniert an.

Eine Klimaneutralität bis 2035 zu erreichen, wie übrigens der Kreis Düren es vorhat, ist aus der heutigen Sicht absolut realitätsfremd und leider nicht zu erreichen. Ich glaube, dass ist auch in unserem Rat erkannt worden. Darüber abstimmen wollte niemand!

Ich sage aber auch aus meiner Sicht, -38,7 %, das muss aber dann auch die Mindest-Messlatte sein und natürlich wären -55% besser, keine Frage und natürlich sage ich zu, dass wir alles daran setzen um das vom Rat beschlossene Ziel zu erreichen.

Dies ist mein Vorschlag, der in der nächsten Ratssitzung erörtert werden wird.

Die möglichen Maßnahmen werden gesichtet und anschließend müssen entsprechende Forderungen aufstellt werden und dann an die zuständigen Ministerien von Land und Bund gesendet werden als Hilferuf, als Brandbrief, damit finanzielle Mittel in ausreichender Menge z.B. für energetische Sanierung bereit gestellt werden.

Glauben Sie mir: Augen zu und durch, wird und kann nicht gutgehen.

Dies aber könnte ein Ansporn sein für andere Kommunen, ebenso zu entscheiden und zu handeln. Es könnte ein Interkommunaler Hilferuf daraus entstehen. Ebenso könnten die Medien uns dabei helfen. 

Dies alles wäre ein Signal aus der kleinen Gemeinde Langerwehe an Land und Bund.

Und abschließend noch ein Thema:

„Windräder im Wald“

Ich weiß, dass dies ein Thema ist, welches 2014 schon einmal sehr hohe Wellen verursacht hat. Dennoch möchte ich es hier nochmals ansprechen.

Persönlich bin ich der Meinung, dass dieses Thema zumindest wieder in die Diskussion mit aufgenommen werden sollte. Wir haben zu wenig Potenzielle Flächen in der Gemeinde Langerwehe und ich denke, ohne eine Mitnutzung von Waldflächen wird es nicht gehen, für die Gemeinde eine ausreichende Energieeffizienz zu erreichen. Auch hier sollte natürlich gelten, alles mit Maß und Ziel.

Ich denke schon, dass auch ein Umdenkungsprozess bei vielen Bürger*innen in der Gemeinde begonnen hat. Dies hat viele Ursachen. Wir sollten auf alle Fälle offen darüber diskutieren und sie entsprechend einbinden.

Ihr/euer

Peter Münstermann

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